Panama, Teil 1

Panama, Teil 1

Ab in den Dschungel

GENTOO im Lockdown!

[UPDATE 06.06.2023]: Fehlendes Bild der Panama1-Route hinzugefügt

Weiter geht es nach Kolumbien! Dachten wir. Als aber dann das Wetterfenster um Cartagena herum einfach zu gut zum weitersegeln ist, entschliessen wir uns, diese doch meist sehr stürmische Ecke hinter uns zu lassen und weiter bis nach Linton Bay, Panama zu segeln. Unsere Freunde von der DAPHNE, die erstmal noch ein wenig länger in der Karibik bleiben, werden uns bald folgen und wir werden uns am Panama-Kanal wiedersehen. So dachten wir uns das.

In Linton Bay liegend hören wir dann Horrormeldungen von einem Virus, dass sich angeblich von China kommend gerade auf der ganzen Welt ausbreiten soll. Es wird spekuliert, ob die Möglichkeit, in Länder ein- und ausreisen zu können möglicherweise bald stark eingeschränkt wird.

Um nichts zu riskieren, fahren wir schon recht bald in Richtung Panamakanal. Dort gehen die meisten Yachten, die von der Karibik in den Pazifik wollen, in die bei Colón gelegene Shelter Bay Marina. Eine Marina, die etwas abgeschieden mitten im Dschungel liegt und wo man sich auf den Kanaltransit vorbereiten kann: Hier trifft man seinen Agenten, es kommt jemand von der Kanalbehörde um das Boot zu vermessen und man kann nach Linehandlern suchen. Denn pro Schiff werden vier Erwachsene benötigt, nur um Leinen in den Kanalschleusen zu bedienen. Der Captain zählt dabei nicht mit. So helfen sich dann Segler gegenseitig und jeder, der vorher bei einem anderen Boot aushilft, hat das ganze Prozedere dann schonmal für den eigenen Transit erlebt und ein wenig Erfahrung gesammelt.

Da wir erst in der Abenddämmerung an der Marina ankommen und die Einfahrt nicht so einfach ist, überlegen wir noch, vor der Marina zu ankern und erst am Morgen darauf rein zu fahren. Der Captain hat aber irgendwie ein doofes Gefühl dabei und so wagen wir es doch. Das wäre fast fatal geendet: Mit Funkunterstützung durch einen Marinamitarbeiter fahren wir langsam in die Marina, werden dann aber von einem sehr hellen Licht geblendet, was aus dem Hafen direkt auf uns scheint. Wir bitten den Mitarbeiter seine Lampe nicht direkt auf uns zu richten, aber der weiss - am Zielsteg auf uns wartend - von nichts. Fast rammen wir dadurch den ersten Steg, der sehr weit in die Marina ragt, aber es geht gerade nochmal gut. Später wird klar, dass das Licht vom Suchscheinwerfer einer Motoryacht war, den jemand vergessen hatte, auszuschalten.

Am nächsten Morgen erfahren wir, dass die Marina ab sofort gesperrt ist und niemand mehr hineinkommt, der nicht schon drin ist. Puh, Glück gehabt! Andere Yachten, die noch vor Anker vor der Marina liegen, dürfen nicht hinein und werden nur ab und zu von der Marina mit dem nötigsten versorgt.

Kanaltransits finden aber zum Glück noch statt.

Doch dann…